Entfernung der Brustdrüse

Bei einer „echten Gynäkomastie“ ist die Vergrößerung der männlichen Brust nicht ausschließlich auf einen Überschuss an Fettgewebe im Brustbereich zurückzuführen, sondern auf eine Vermehrung des Drüsengewebes.

Normalerweise ist die Brustdrüse, die sich direkt unter der Brustwarze befindet, bei Männern erheblich weniger ausgeprägt als bei Frauen. Aufgrund eines Ungleichgewichts im Hormonhaushalt oder durch Mediamenteneinnahme des Mannes kann es zu einem verstärkten Wachstum der Brustdrüse kommen, sodass sich die Form der Brust verändert und im schlimmsten Fall zu einem weiblichen Erscheinungsbild führt.

Das Drüsengewebe lässt sich über einen operativen Eingriff, der von einem Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie durchgeführt werden sollte, entfernen. Hierfür wird mit Hilfe nicht sichtbarer Schnitttechniken ein kleiner halbkreisförmiger Hautschnitt innerhalb des Brustwarzenhofes gesetzt. Dieser kann nach der vollständigen Entfernung des überschüssigen Brustdrüsengewebes mit sehr feinen Nähten in spezieller Technik fast unsichtbar verschlossen werden. Eine Narbenbildung ist bereits in der frühen Phase nach einer Operation nicht mehr sichtbar.

Bei stärkeren Blutungen wird unter Umständen eine Drainage eingelegt für einige Tage. Bei sehr sorgfältiger blutarmer Präparation und entsprechender Erfahrung gelingt es aber auch die Drainagen komplett zu vermeiden, welche eine erneute Narbenbildung nach sich ziehen.

Liegt eine sehr große Drüse vor, kann es notwendig sein, durch Mobilisierung eines Fettgewebsstückes in der Tiefe, welches in die ehemalige Höhle der Drüse eingeschwenkt wird, den entstehenden Hohlraum unter der Drüse aufzufüllen. Hierfür ist viel Erfahrung notwendig, um unschöne Verziehungen zu vermeiden.

Gelegentlich ist aber auch bei einer Pseudo-Gynäkomastie mit Fettgewebsvermehrung ohne echte Drüsenvergrößerung die Entfernung der Drüse sinnvoll. Diese bewirkt durch Ihr Volumen eine zusätzliche Hervorhebung der Warze. Die Warze wirkt spitz, prominenter und unter Umständen wie „aufgebläht“. Auch hier führt erst eine unproblematische Entfernung der Drüse zum perfekten Ergebnis.

In jedem Falle sollte im Anschluss an die Drüsenentfernung eine angleichende Fettabsaugung zur Konturierung der Übergänge vorgenommen werden. Hierbei kann man durch Anwendung spezieller Techniken auch den männlichen Brustmuskel (M. pectoralis major) hervormodellieren, um einen maskulineren Eindruck zu erreichen.

Ein Gedanke zu „Entfernung der Brustdrüse

  1. Christian L

    Ganz genau. Eine OP kann die richtige Lösung sein, muss es aber nicht. Ich kenne mittlerweile einige Menschen, die in ihrer Verzweiflung eine Operation haben durchführen lassen. Die Hälfte davon ist mit dem Ergebnis unzufrieden, weil die Brust jetzt 1. unförmig aussieht und 2. sich die Brustwarzen vergrößert und verfärbt haben. Deshalb sollte man unbedingt erst nach anderen Mitteln und Wegen suchen!
    Viele Grüße

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