Fett-weg-Spritze

Verhilft die Fett-weg-Spritze wirklich zu einer schönen männliche Brust ohne Operation?

Oft werden verzweifelten Männern alternative Verfahren der Gynökomastie-Behandlung angeboten. Ultraschallwellen oder Fett-weg-Spritze zählen zu den am häufigsten angebotenen Methoden. Die Ergebnisse sind jedoch meist sehr enttäuschend und trotz mehrfacher Anwendung nicht befriedigend.

Die Fett-weg-Spritze eignet sich allenfalls, um relativ kleine Fettareale langsam abschmelzen zu lassen. Bei der so genannten Injektionslipolyse wird eine fettlösende Wirkstoffkombination in die Brust injiziert. Die mit einer sehr feinen Nadel injizierte Flüssigkeit enthält fettspaltende Desoxycholsäure und konservierenden Alkohol, die ihre Wirkung erst nach ein paar Tagen entfaltet. Die Flüssigkeit wird an mehreren Stellen des Fettgewebes eingebracht.

Innerhalb von 24 Stunden schwillt die behandelte Stelle um die Brust an und bildet kleine Schwellungen und leichte blaue Flecken. Diese verschwinden allmählich innerhalb von ca. 10 Tagen nach der Behandlung. Während dieser Phase ist ein leichtes Ziehen bis zu starkem Brennen an den behandelten Körperregionen zu spüren. Das endgültige Ergebnis sollte nach ca. 8 Wochen bewertet werden, sobald die Schwellungen vollständig zurückgegangen sind und sich die gespeicherten Fette abgebaut haben. Ob das gewünschte Resultat jedoch erreicht wird, bleibt bei der Fett-weg-Spritze nach wie vor fraglich!

Probleme, die sich bei der Behandlung mit der Fett-weg-Spritze ergeben:

1. Die schwierige Steuerbarkeit
Die Einschätzung, wohin die Flüssigkeit bei der Fett-weg-Spritze fliesst bzw. wo sie wirkt, wird durch viele verschiedenste Begleitfaktoren beeinflusst. So kann es vorkommen, dass beim Patienten, der nachts auf einer Seite liegt oder tagsüber viel stehen muss, Verhärtungen im Gewebe entstehen. Hier liegt der klare und entscheidende Vorteil bei einer kontrollierten Fettabsaugung, welche diese Nachteile nicht kennt.

2. Die sehr geringe Wirkung

Trotz mehrfacher Applikation ist das Ergebnis meist enttäuschend und vielen Gynäkomastie-Patienten deutlich zu gering ausgeprägt.

3. Keine Behandlung bzw. Entfernung der Drüse möglich
Meist wird erst durch die zusätzlich Drüsenentferung ein schönes glattes Ergebnis ohne vorgewölbte Brustwarze erzielt. Die Drüse ist durch die Spritze nicht behandelbar.

4. Keine Entfernung der Unterbrustfalte möglich
Auch sind Techniken zur Auflösung der Unterbrustfalte, welche zusätzlich eine Glättung bewirken – falls notwendig – und wie sie bei der Tumeszenzabsaugung möglich sind, nicht realisierbar.

5. Phosphatidylcholin ist als Fett-weg-Spritze nicht zugelassen

Der Wirkstoff Phosphatidylcholin ist zur subcutanen Injektion nicht zugelassen. Deshalb handelt es sich hierbei um eine Behandlung, bei der man nicht abgesichert ist.

Die Effekte der Fett-weg-Spritze und anderer vermeintlich minimalinvasiver Verfahren gründen eher auf dem Prinzip Hoffnung, denn auf dem Prinzip Erfolg.

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