Erscheinungsformen und physiologische Ursachen
Die Ursachen einer Gynäkomastie können sehr unterschiedlich sein. Physiologisch tritt eine Gynäkomastie bei neugeborenen Säuglingen, während der Pubertät oder bei Männern in fortgeschrittenem Alter auf.
Die häufigste Erscheinungsform ist die Entwicklung einer weiblichen Brust während der Pubertät. Hier werden im Hoden sowohl männliche Sexualhormone (Testosteron) als auch weibliche Sexualhormone (Östrogene) zunehmend gebildet. Durch dieses Missverhältnis an Sexualhormonen kann das Wachstum des Brustdrüsengewebes angeregt werden. Diese Vergrößerung des Brustdrüsengewebes bildet sich in der Regel nach der Pubertät wieder zurück.
Echte Gynäkomastie und Pseudo-Gynäkomastie
Man unterscheidet die Pseudo-Gynäkomastie, die auf eine Vermehrung der Fettzellen zurückzuführen ist und die echte Gynäkomastie. Bei beiden Formen der Gynäkomastie spricht man nicht von einer eigenständigen Krankheit, sondern von Symptomen. Die Symptome der echten Gynäkomastie finden ihre Ursache in hormonalen Störungen bzw. Erkrankungen oder auch in Nebenwirkungen von Medikamenten.
Eine Vergrößerung des Brustdrüsengewebes tritt selten allein auf. Meistens sammelt sich unabhängig vom Gesamtkörpergewicht zusätzlich Fettgewebe in unterschiedlichen Mengen um die vergrößerte Brustdrüse an.
Pathologische – krankhafte – Ursachen einer Gynäkomastie
Zu den pathologischen Ursachen einer echten Gynäkomastie zählen:
- Mangel an männlichen Hormonen
- Erhöhte Östrogenbildung
- Chronische Erkrankungen wie Niereninsuffizienz, Leberinsuffizienz, Schilddrüsenerkrankungen oder Alkoholmissbrauch
- Hormonbildende Tumore
- Kastration
- Klinefelter-Syndrom
- Gilbert-Syndrom
- Medikamente wie Cimetidin, Omeprazol, Spironolacton, Antiandrogene, Steroide, Anabolika